Würdiger Saisonabschluss im Süden der Schweiz

Der Tessiner Kantonale Schwingerverband hat am vergangenen Samstag zum 1. Tessiner Kant. Schwingfest in Cadenazzo eingeladen. Mehr als 200 Schwinger liessen sich bei traumhaftem Schwingwetter die Chance nicht nehmen, bei der Erstaustragung am Start zu stehen und zum Saisonende noch einmal, um das begehrte Eichenlaub zu kämpfen.

Der Festsieg ging an den Luzerner Sven Schurtenberger. Der Eidgenosse bodigte im Schlussgang den Schwyzer Dario Gwerder. Auf dem Weg dorthin musste er sich einzig mit Marco Ulrich im zweiten Gang die Punkte teilen. Sein Widersacher startete mit einer Niederlage gegen Marco Fankhauser in den Tag. Sämtliche weiteren Duelle konnte er aber mit der Maximalnote zu seinen Gunsten entscheiden und qualifizierte sich so für den Schlussgang.

Bestklassierter Athlet aus dem Ob- und Nidwaldner Schwingerverband war Christian Odermatt im Rang 5d. Der Ennetmooser musste zu Beginn des Wettkampfes gegen den Luzerner Sven Lang unten durch. Anschliessend gewann er die Gänge zwei und drei, ehe es im vierten Gang gegen den Eidgenossen Alex Schuler zu keiner Entscheidung kam. Mit einer Maximalnote im fünften Gang brachte sich der bald 30-jährige Landmaschinenmechaniker in eine gute Ausgangslage. Im letzten Kampf seiner Karriere bezwang Christian Odermatt den unbequemen Damian Egli. Mit dem Sieg über den Luzerner konnte sich der Teilverbandskranzer zum Abschluss seiner Karriere seinen 28. Kranz sichern.

Ueli Rohrer aus Sachseln klassierte sich mit einer Punktzahl von 56.25 im Rang 7a. Im Anschwingen bettete er Remo Vogel platt ins Sägemehl. Im zweiten Gang trennte er sich mit dem gross gewachsenen Luzerner Reto Kaufmann ohne Resultat. Nach einem weiteren Sieg traf er im vierten Gang auf den Schwyzer Eidgenossen Reto Nötzli. Dieser Gang endete gestellt, ebenso der Gang Nummer fünf. Mit einer weiteren Maximalnote zum Ende des Tages sicherte sich der Obwaldner seinen siebten Saisonkranz.

Vor die Ehrendamen treten durfte auch Jonas Burch. Der frischgebackene Eidgenosse aus Stalden sicherte sich mit einer Punktzahl von 56.00 im Rang 8c den sechsten Kranz dieser Saison. Auch er musste sich mit einem Remis gegen Reto Nötzli begnügen. Die nächsten drei Kämpfe konnte er alle zu seinen Gunsten entscheiden, ehe er sich im fünften Gang um die Schlussgangteilnahme von Sven Schurtenberger, das Sägemehl vom Rücken wischen lassen musste. Das letzte Duell um den Kranz absolvierte er mit dem Luzerner Marc Lustenberger. Der attraktive Gang wurde mit der Note 9.00 belohnt, was ihm zu einer Platzierung im letzten Kranzrang verhalf.

Im selben Rang klassierte sich auch Nando Durrer. Der Alpnacher Teilverbandskranzer startete mit einem Unentschieden gegen Damian Egli in den Tag. Im zweiten Gang bodigte er Reto Schärli mit der Maximalnote. Im dritten Kampf traf er auf den Routinier Christian Schuler. Der Eidgenosse spielte seine Stärke aus und bezwang Nando Durrer. Nach einem weiteren Sieg und einem Remis war die Ausgangslage für den sechsten Gang klar: Ein Sieg mit der Maximalnote musste für den Kranzgewinn her. Diese Aufgabe erfüllte er mit dem Plattwurf von Reto Frankhauser.

Auch Rohrer Ivan sicherte sich mit der Note 10.00 gegen Thomas Thalmann im sechsten Gang den Kranz. Nach zwei Siegen zum Auftakt, trennte sich der Sachsler in den Duellen drei und vier ohne Resultat von seinen Gegner. Trotz der Niederlage im fünften Gang konnte der 31-jährige zum zweiten Mal in dieser Saison die Heimreise kranzgeschmückt antreten.

Gleich hinter den Kranzgewinnern platzierte sich Jonas Durrer. Der junge Wolfenschiesser konnte zwar seinen letzten Gang des Tages gegen den Eidgenossen Alex Schuler siegreich gestalten. Aufgrund der fehlenden Maximalnote reichte es ihm aber um das berüchtigte «Vierteli» nicht zum Kranz. Ambitionen auf den Kranz hatte bis zum fünften Gang auch Toni Omlin. Der Schwinger aus Sachseln wurde von der Einteilung nicht geschont, so hatte er bis zum vierten Gang bereits zwei Teilverbandskranzer und zwei Kantonalkranzer auf dem Notenblatt. Aus diesen Paarungen resultierten zwei Siege, ein Remis und eine Niederlage. Im fünften Gang erfüllte er seine Pflicht und konnte das Duell gegen den Nichtkranzer Adrian Thalmann siegreich gestalten. Mit dem Unentschieden im letzten Kampf gegen Damian Stöckli vergab er sich jedoch den Kranz.

Des Weiteren konnte der erst 16-jährige Stefan Hurschler um den Kranz schwingen. Nach einer soliden Tagesleistung musste er sich im entscheidenden Gang vom Teilverbandskranzer Marco Reichmuth geschlagen geben. Die Ambitionen auf den Gewinn des ersten Kranzes musste auch Clemens Spichtig vertagen. Der Kernser Turner Schwinger unterlag im sechsten Gang Marco Ulrich. Auch Ivan Felder konnte die gute Ausgangslage nicht nutzen. Mit drei Siegen und zwei Gestellten hielt er seine Kranzchancen bis zum letzten Gang intakt. Diese konnte er aber gegen Fabian Durrer nicht nützen und klassierte sich hinter den Kranzrängen. Mit der fehlenden Entscheidung im sechsten Gang musste sich auch Dominik Hess von den Kranzträumen am Tessiner Kant. Schwingfest verabschieden. Auch der Kernser Michael Ettlin hat mit dem Remis im letzten Gang eine bessere Platzierung vergeben.

Der historische Tag im Tessin stand auch ganz im Zeichen der Wehmut. Mit Andi Imhof und Benji von Ah traten zwei sehr erfolgreiche Schwinger der vergangenen Jahre zurück. Der Obwaldner von Ah konnte aufgrund von einer Schienbeinverletzung nicht mehr zu seinem letzten Wettkampf antreten. Trotzdem wurde der 35-jährige Giswiler in einem würdigen Rahmen verabschiedet und die herausragenden Leistungen des Publikumslieblings gebührend gefeiert.