Saisonstart mit bescheidener Kranzausbeute
Das Zuger Kant. Schwingfest in Cham läutete die Kranzfestsaison in der Innerschweiz ein. Unter krankheitsbedingter Abwesenheit des Lokalmatadors Pirmin Reichmuth wurde ein im Vorfeld genannter Favorit seiner Rolle trotz einem Makel gerecht. Schwingerkönig Joel Wicki unterlag im 2. Gang dem Zuger Marcel Bieri, der damit den Stimmungsbarometer auf den Zuschauerrängen ein erstes Mal in die Höhe schlagen liess. Anschliessend rollte der Luzerner das Feld von hinten auf und stand im Schlussgang Florian Grab gegenüber. Mit dem Schwyzer Überraschungsmann machte Joel Wicki kurzen Prozess und konnte sich als Sieger feiern lassen.
Marcel Bieri büsste im vierten Gang mit einem Remis wichtige Punkte im Kampf um den Tagessieg ein. Am Ende des Tages klassierte sich der Zuger Eidgenosse auf dem Ehrenplatz. Gleich hinter Wicki und Bieri klassierte sich Stefan Ettlin. Mit offenherziger Schwingweise konnte sich der Kernser bereits zum Saisonauftakt seine Lorbeeren für die Arbeit in den Wintermonaten ernten und in souveräner Manier seinen 17. Kranzgewinn realisieren.
Neben Ettlin starteten 24 Schwinger aus dem Ob- und Nidwaldner Kantonalverband zum ersten Kranzfest der diesjährigen Saison. Mehr als ein Drittel hatte nach fünf Gängen noch Ambitionen auf den Kranz. Mit einer Ausbeute von zwei Kränzen muss eine durchzogene Bilanz gezogen werden. Für den zweiten Kranzgewinn des ONSV sorgte Nando Durrer. Dem Unentschieden zum Start folgten zwei Plattwürfe, ehe der Alpnacher im Kampf mit Florian Ulrich im vierten Gang das Nachsehen hatte. Nach einem harten Abnützungskampf konnte Nando Durrer in den letzten Sekunden des entscheidenden Duells seinen Gegner Noah Schaller auf den Rücken kehren und einen weiteren Kranzerfolg feiern.
Ambitionen auf ihren ersten Kranzgewinn hatten auch die beiden Lungerer Hannes Ming und Laurin Imfeld. Nach einer soliden Tagesleistung unterlagen sie im Kampf um den Kranz ihren Widersachern. Die nächste Chance steht aber schon bald am eigenen Kantonalschwingfest am 18. Mai bzw. 20. Mai in Lungern an. Die beiden Nidwaldner Jonas Durrer und Andreas Odermatt konnten im Kampf um den Kranz kein Siegesrezept finden und fielen mit einem Gestellten aus den Kranzrängen. Reto Bürgi feierte nach seiner schweren Knieverletzung auf Kantonalfestebene ein zufriedenstellendes Comeback. Die Niederlage im sechsten Gang spülte leider auch ihn in der Rangliste nach hinten. Die Ausgangslage für Remo Wallimann, Silvan Christen und Kevin von Wyl war nach fünf Gängen klar. Nur eine Maximalnote liess sie auf eine kranzgeschmückte Heimreise hoffen. Leider mussten sie sich allesamt das Sägemehl vom Gegner abwischen lassen und richten bereits jetzt ihren Blick nach vorne auf die nächste Chance, welche schon bald ansteht.
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