Die ONSV-Schwinger am Saisonhöhepunkt
Ein Jahr ohne Unspunnen, Kilchberg oder Eidgenössisches und doch kommt es kommenden Sonntag zum hochkarätigen Aufeinandertreffen der Bösen in Appenzell. Das Jubiläumsschwingfest zu Ehren des 125-jährigen Bestehen des Eidgenössischen Schwingerverbandes lässt auf Spektakel hoffen. Die Ausgangslage: So offen wie noch selten zuvor. Das Team der 32 Innerschweizer wird angeführt von Schwingerkönig Wicki und Marcel Bieri. Letzterer lief in der laufenden Saison mit zwei Teilverbandsfestsiegen in Höchstform auf.
Auch vier Schwinger aus dem Verbandsgebiet des Ob- und Nidwaldner Schwingerverbands verdienen sich mit ihren Leistungen einen Platz auf der Selektionsliste. 14 Saisonkränze sind das Fazit der Selektionierten. Nando Durrer, Stefan Ettlin und Ueli Rohrer holten sich je vier mal das Eichenlaub. Zweimal durfte sich Jonas Burch einen Kranz aufsetzen lassen und blickt auf ein etwas durchzogenes Jahr zurück. Der Eidgenosse aus Stalden kam nie richtig auf Touren ehe eine Ellbogenverletzung am Berner Kant. Schwingfest den Saisonabbruch bedingte. Er wird zweifellos alles daran setzen, im nächsten Jahr erfolgreich auf den Schwingplatz zurückzukehren.
Stefan Ettlin konnte bereits seit Saisonbeginn eine konstante Leistung abrufen. Drei Kränze auf Kantonalschwingfestebene und jener am Teilverbandsfest ergänzen sein Palmares.
Der offensive Turnerschwinger lauert hinter den absoluten Spitzencracks. Eine Rippenverletzung bremste ihn auf dem Stoos etwas aus und auf dem Brünig fehlte das letzte Quäntchen für den Gewinn eines Bergkranzes. Dennoch, die Hoffnungen auf Applaus von den Ob- und Nidwaldnern auf den Zuschauerrängen für Ettlin sind intakt.
Einer der auf die Bergfeste mit guten Erinnerungen zurückblicken darf, ist Ueli Rohrer. Nach einem etwas durchzogenen Saisonstart drehte der 25-jährige auf und zog auf dem Stoos einen Traumtag mit der Platzierung im vierten Rang ein. Neben den zwei Kränzen am Schwyzer und Ob- und Nidwaldner Ehrentag ergänzte auch ein Kranz am Innerschweizer Schwing- und Älplerfest seine diesjährige Sammlung und sorgte für eine Selektion am Saisonhöhepunkt. Bereits in der Vergangenheit war Ueli Rohrer immer wieder für Überraschungen gut. Man darf gespannt sein, was ihm am Sonntag gelingt.
Für Nando Durrer bedeuten die Bergfeste in der Regel ein hartes Stück Arbeit. Der schmächtige Athlet aus Alpnach darf dennoch zufrieden sein mit seinen Ergebnissen. Neben drei Kränzen im Innerschweizer Teilverband durfte er auch am Emmentalischen kranzgeschmückt die Heimreise antreten. Stieg er im letzten Jahr beim Saisonhighlight noch für die Berner ins Sägemehl, tritt er heuer, nach dem einjährigen beruflich bedingten Abstecher zu den Bernern, wieder für die Innerschweizer an. Beim Jubiläumsfest in Appenzell wird Nando Durrer als starker Defensivkünstler hoffentlich den einen oder andern Bösen zur Verzweiflung bringen.
Mit der Abwesenheit des Mitfavoriten Pirmin Reichmuth hat ein weiterer Obwaldner die Chance auf einen Einsatz. Christian Zemp, der einen grossen Teil der Kranzfestsaison aufgrund einer Fussverletzung verpasste, rückt als 1. Ersatzschwinger nach.
Die Schwinger werden bestrebt sein, sich bei dieser einmaligen Gelegenheit in Appenzell von der besten Seite zu zeigen.